04 Apr
Nach der ersten Nacht auf dem Boot
Unsere erste Nacht auf der alten Dame an der Braunen Brücke war
ruhig. Bis am Morgen die Enten quakten. Aber da war es schon helle
- für alle Wasserbe- und -anwohner also spät genug, in den Tag zu
starten.
Dirks Hauptaufgabe heute: tanken. Mit 20-l - Kanistern pendelte er
zwischen der Tankstelle und dem Boot. Bei einem 300-l-Tank nimmt
das schon mal den halben Tag in Anspruch. Voll ist der übrigens
noch nicht - jedoch sollten bis Berlin 150 l genügen. Bleibt noch
genug Diesel, uns ein paar Mal zu verfahren ;-) Übrigens: mit
einem Zollstock misst man nach, wieviel Diesel der Tank noch
fasst. Für uns elektronikverwöhnte Landratten ein verblüffend
simples Verfahren. Ich habe den Eindruck, Dirk traut diesem
ananlogen Anzeigeverfahren nicht vollständig.
Am Nachmittag war noch Zeit für eine weitere Ausfahrt. Dem
Neu-Skipper oblag das Ablegemanöver. Vom derzeitigen Liegeplatz
führt ein Gewirr von Kanälen zur Bille. Eigentlich ein kleines,
beschauliches Flüsschen, doch In Hamburg führt sie an alten
Industrieanlagen vorbei in die Elbe und bietet Platz für
kursgerechtes Aufstoppen und Wenden auf engstem Raum. Über den
Bullenhuser und Tiefstack Kanal lotste uns der Noch-Eigner zu der
Schleuse, die uns am kommenden Wochenende den ersten Schweiß auf
die Stirn treiben wird. Sie war schon aus der Ferne beeindruckend,
immerhin eine Zweikammerschleuse mit Spuntwänden, in der die
Fender so schön verschwinden können.
Das ist jedoch im Vergleich zu der Geesthachter Schleuse, die gut
40 km weiter stromauf liegt, kalter Kaffee. Hier erwartet uns eine
Schleuse mit 230 m Länge und 25 m Breite - das grenzt dann schon
an meine Vorstellungskraft. Bis dahin wird uns die Flut begleiten
- mit dem letzten ablaufenden Wasser sollen wir die erste Schleuse
passieren und mit dem Berg fahren wir gen Gesthacht.
Nun bleibt uns noch eine Woche, die letzten Utensilien zu besorgen
und einen Blick in den Tiede-Kalender zu werfen. Und das Schaukeln
an Land los zu werden.
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