Wir sind auf dem Nordatlantik


Heute morgen verließen wir Aarhus. Zu Aarhus gibt es auch noch eine Anektdote. Bis 2010 hieß die Stadt Århus. Dann beschlossen die Bürger, sich Aarhus zu nennnen und insbesondere zu schreiben. Denn ein „Å“ taucht auf einer internationalen Vomputertastatur nicht auf. Man versprach sich wirtschaftliche Vorteile. Keine Ahnung, ob es funktionierte.
Jetzt stehen wir auf dem Campingplatz in Hirtshals und hoffen, daß der Sturm sich legt. Ich habe vorhin 73 Km/h Windgeschwindigkeit gemessen.
Wird auf der Fähre über den Nordatlantik sicher lustig.
Ich habe 50 Reisetabletten mit. Ich kotz nicht!
Sitzen wir doch gerade auf dem Deich an unserem Womo-Stellplatz, kommt so was komisch schwarzes rundes mit Zacke im Wasser vorbei. Ist das doch glatt ein Schweinswal.
Und während ich den Beitrag schreibe, kommt eine Robbe vorbei. Alles leider in ein wenig Entfernung. Daher muß ich nachher erst mal sehen, ob die Bilder etwas taugen.
Wir haben 5 (fünf) Wochen Urlaub und sind auf dem Weg nach Island. Dort haben wir dann insgesamt 4 Wochen. Zwischen uns und Island liegen noch ca. 185 km durch Dänemark und dann zweieinhalb Tage auf der Fähre quer durch den Nordatlantik. Wir machten uns heute Mittag in Berlin auf den Weg und stehen jetzt in Aarhus am Yachthafen. Die Fähre geht erst am Dienstag und wir werden uns daher morgen noch Aarhus ansehen. Es soll ein schönes Städtchen sein.
Wußtet Ihr, daß die Dänen fürchterlich stolz sind, daß keine dänische Ortschaft weiter als 52 km vom Meer entfernt ist?
War schon letzte Woche Donnerstag. Aber ich mußte die Aufnahme erst einmal runterrechnen, damit es keine Riesendatei wird.
Zwischenzeitlich sind wir auch wieder zu Hause.
Wir waren übrigens vorgestern in Prieros noch einmal Drohne fliegen. Auf dem Sportplatz von Prieros. War geil. Bis ich die TEURE Drone in ca. 15 metern Höhe in der Birke versenkte. Vorwärts, Rückwärts, Seitwärts, nichts ging mehr. Dann die Erlösung. Steigflug funktionierte. Es gibt ein Video, auf den die abgehackten Birkenblätter zu sehen sind.
Wir sind wieder im Heimathafen Zeuthen. Da sich der Biervorrat dem Ende zuneigte, ging es zu Rewe. An der Kasse stehen hinter mit zwei junge Männer. Nicht nur, daß beide keinen Mund-Nase-Schutz aufhatten, der eigentlich Pflicht ist. Nein, einer tatschte auch noch in einer Tour Ware an, die er definitiv nicht kaufen wollte. Einfach nur, weil er nervös oder cool oder was weiß ich sein wollte/war. Ich guckte mir das 2x an, um dann kurz auszuticken. Es hätte nicht viel gefehlt und wir wären „vor die Tür gegangen“. Es kam dann ein Dritter hinzu, der erklärte, er hätte einen Schutz und setzte ihn auch auf und versuchte etwas für Enspannung zu sorgen. Aber so richtig ernst genommen hat es keiner von den Pennern.
Nach den ganzen Shoppingtouren müssen die Dinger auch mal gewaschen werden und dann zum Trocknen aufgehängt werden.
Draußen regnet es.
Gestern war das Wetter echt mies. Ab Mittag regnete es durch. Daher gammelten wir gestern im Boot rum und wollten heute Drohne fliegen gehen. Heute hat es auch nur kurz geregnet. Ansonsten haben wir aber Windstärke 5 – 6. Da ist an Drohnen nicht zu denken. Aber die Sonne scheint. Ome.
Bevor wir heute bei Ulli „einkehrten“, umrundeten wir den Briesensee und den Tornowsee. Das ist im Gegensatz zum üblechen nicht allzu weit, Ulli meinte trotzdem:“Na, da habt ihr ja schon ordentlich Kilometer gemacht“.
Am faszinierendsden fanden wir jedoch die Menschenmassen, denen wir heute begegneten. Ich habe heute noch einmal nachgesehen – wir kommen seit 2013 und nicht seit 2010 nach Teupitz. Und nie haben wir soviele Leute (meist im Pulk unterwegs) gesehen. Die meisten der Gruppen wohnen definitiv nicht unter einem Dach. Im Hafen sind wir dennoch das einzige Boot. Aber klar – da kann kontrolliert werden. Sieht im Wald schon anders aus. Wir haben allerdings mitten im Wald einen Bus der Polizei Brandenburg getroffen. Ich gehe davon aus, die sollten überprüfen, ob die Abstandsregeln eingehalten werden.
Im Anglerverein gegenüber dem Hafen haben sich die Leute ins Innere der Baracke verzogen.
Gerade fuhr ein großes Schlauchboot mit 9 Insassen an mir vorbei. Das waren 4 Generationen (3 Kinder im Kita-Alter). Und sie wollten zur Eisdiele! Ich weiß nicht – sind wir die einzigen Bekloppten, die die Abstandsregeln einhalten? Wenn Petra mal zu ihrer Mutter fährt, gibt sie nur kurz etwas ab. Und zwar über den Balkon!
Oder hat der Rest den Schuß nicht gehört?
Heute früh beim Frühstück so um 9 sah ich mir noch einmal das Wetter für heute an. Da ploppt doch der Hinweis auf Gewitter ab Mittag auf. ome. Eigentlich wollten wir gegen 12 Uhr in Prieros aufbrechen, um 14 Uhr durch die Zugbrücke in Groß Köris fahren (wird nur um 11, 14 und 17 uhr geöffnet) und um 15 Uhr in Teupitz anlegen. Nach der Gewitterwarnung war der Plan natürlich hinfällig. Denn kein vernünftiger Mensch möchte bei Gewitter auf dem Wasser sein. Also in einer affenartigen Geschwindigkeit alles zusammengepackt, abegelegt und um 11 Uhr den Brückenzug erwischt. Wir machen gegen 12 Uhr in Teupitz am Hafen fest. Als die Leinen zu unser beider Zufriedenheit saßen, fängt es exakt in diesem Moment an zu regnen! Wir haben gerade noch so den Steuerstand abdecken können und den Stuhl reinholen und es pladdert richtig los. Das nenne ich Timing.
Richtigerweise heißt er Schmöldesee. Bei uns ist er nur als Schmölde bekannt. Der See liegt auf dem Wasserweg nach Teupitz kurz hinter Prieros und ist uns daher gut bekannt. Derzeit liegen wir noc in Prieros und haben heute eine lange Wanderung an der Schmölde gemacht. In normalen Sommern liegen hier unglaublich viele Boote am Ufer, ohne es zu berühren. Sie bringen einen Anker achtern (hinten) aus und machen dann mit zwei langen Leinen an den Bäumen des Ufers fest. So könnnen sie den bei Waldbrandwarnstufe IV festgelegten Abstand zum Ufer von 10 metern einhalten. Das Spannende ist, daß das Festmachen an Bäumen verboten ist. Die Waserschutzpolizei schreitet dennoch nie ein. Keine Ahnung, warum nicht. Heute sahen wir hier Boote im Päckchen liegen (2 oder mehr aneinander befestigte Boote beim Ankern – quasi eine Insel aus mehreren Booten). Das ist mit der aktuellen Corona-Verordnung eigentlich streng verboten. Die Wasserschutzpolizei schreitet nicht ein. Sie schreitet auch nicht ein, wenn ein Boot mit 2 älteren Herren und 2 ältern Damen an ihnen vorbei fährt. Alle waren definitiv aus dem WG-Alter raus.
Und ich mach mich im Vorhinein verrückt, ob ich am Stadtanleger Prieros bei den aktuellen Verordnungen festmachen darf. Der Schleusenmeister in Neue Mühle sagte:“Mach doch einfach fest“.
Wißt Ihr, wie das ist, wenn man im Dorffleischerladen steht, einen Gesichtsschutz aufhat und plötzlich einen Hustenanfall bekommt? Richtig einen drauf setzt man noch, wenn man kurz rausgeht, den Mund-Nasen-Schutz kurz abnimmt, sich richtig aushustet, den Schutz wieder aufsetzt und wieder in die Fleischerei reingeht.
Jepp, so war das 😂.
Wir haben uns aufgerafft. Und es tatsächlich bis Prieros geschafft. Die Fahrt war schön, aber ereignislos. Vielleicht ist das aber auch das Ereignis. Es sind fast keine Boote auf dem Wasser. Keine Bungalowboote, keine Riesencharterjachten, deren Charterer mit Hilfe des Bugstrahlruders ( genannt: Rentnerkreisel) über den See manövrieren. Heute werden wir noch den Prieroser Fleischer aufsuchen. Morgen sieht der Plan Teupitz vor, aber schaumermal. Bewegen müssen wir das Boot morgen mit Sicherheit. Denn heute abend werden wir die Heizung brauchen und dann wird Strom knapp.
Eigentlich wolltten wir ja heute unbedingt losfahren. Aber erst schliefen wir bis elf, dann hatten wir keine Lust und schließlich haben wir den ganzen Tag Netflix geguckt (Downloads sei dank). Abends zog noch ein Gewitter und ein richtiger Guß durch. Und jetzt ist es dunkel. Aber morgen soll es ganz sicher losgehen. Erst nach Prieros und dann weiter nach Teupitz. Wie schon erwähnt teilte mit Hans (Hafenmeister in Teupitz) mit, wir könnten dort problemlos festmachen. Naschaumermal.
losfahren.
Aber wie das so ist. Wir konnten uns nicht aufraffen. Als erstes brauchten wir noch Bargeld. Also zu Rewe, irgendetwas einkaufen, um dann noch Bargeld zu verlangen, macht sich mit den Masken, die man jetzt tragen muß gut. Es wurde u.a. 2 Flaschen vorzüglicher Whiskey. Dann mußten wir noch Waser tanken. Aber als wir wieder beim Boot waren, schien die Sonne, es war warm und wir hatten beide keine Lust. Also machten wir es uns auf dem Achterdeck in der Sonne gemütlich. Und so ging der Tag auch um. Und wir liegen immer noch im Hafen. Ist aber nicht schlimm, denn wir sind hier ganz allein.