Riisitunturi
Wir stehen ganz allein auf einem winzigen Wanderparkplatz mitten im Wald. Naja, fast. Daneben verläuft eine Straße. Die ist einspurig mit Begegnungsausbuchtungen und hat eine 4stellige Nummer. Es fährt also fast nichts auf der Straße. Etwas weiter im Wald gibt es einen weiteren Wanderparkplatz, der größer ist, aber nur über eine Schotterstraße zu erreichen. Da stehen aber auch mehr Womo’s. Und für Schotterstraßen ist unsers nicht gemacht. Es paßt also alles.
Der Wanderweg war heute mit ca. 10 km nicht so lang wie vorgestern, aber der war dafür voll mit Menschen. Wir haben nicht mal unsere Würste gegrillt, weil die unvermeidliche Grillhütte schlicht voll war.

Nachtrag zu Wandern macht aua.
Wandern ist gefährlich und macht aua.
Wir sind in einem Nationalpark, dessen Namen ich nicht aussprechen, geschweige denn schreiben kann. In der Nähe von Hossa.
Weiter nach Norden
Wir haben in Puumala am Saimaasee eine Nacht länger zugebracht, als geplant. Eigentlich wollten wir Freitag dort verschwinden. Aber für Samstag war Regen angesagt. Und zwar den ganzen Tag und heftig. Also mieteten wir am Freitag ein Kanu und beschlossen, erst Samstag zu fahren, halt im Regen. Im Ergebnis herrschten am Freitag 6 Bfd und wir gaben das Kanu nach 1,5 Std zurück, statt nach dem geplanten und bezahlten ganzen Tag. Am Samstag fuhren wir durch „heavy Rain“, so die skandinavische Wetterapp. Wir übernachteten vom Samstag auf den Sonntag auf einem Wanderparkplatz, den man über eine 7km lange Schotterpiste erreicht ( das Ächzen des Auto’s tut mir bei soetwas körperlich weh), von dem eine lächerliche 2,2 km Wanderung losging. Und dann regnete es auch am Sonntag. Also fuhren wir weiter zu einem karelischen Dorf. Hier fiel uns auf, das ALLE Türen Nummern hatten. Alles klar, es ist ein Feriendorf für den Winter, die Loipen sind gleich daneben. Aber wir konnten 12 km gut wandern und fuhren dann weiter in Richtun Suomussalmi. Hier gibt es das Kriegsmuseum und den Friedhof zum Winterkrieg. Ich schätze, das Museum sagt nur zu EINEM finnisch-russischen Krieg etwas aus. Denn es gab zwei. Da redet aber niemand gern drüber. Naschaumermal.
Jetzt stehen wir hier:
Puumala
Sitzen im Hafen von Puumala. Die Stadt liegt am Saimaa-See. Es ist der größte Finnlands und der viertgrößte Europas. Echt schade ist, daß die Finnen alle Boot-Fahren können. Es gibt kein Hafenballett. Die legen alle völlig geräuschlos an- und wieder ab.
Es soll hier auch die Saimaa- Ringelrobbe geben. Aber das ist eine Legende. Wir haben auf 12 km Wanderung nicht eines der ca. 430 Exemplare zu Gesicht bekommen. Sie eine der wenigen existierenden Süßwasserrobben. Nach der letzten Eiszeit wurde eine Population am Saimaa-See eingeschlossen und paßte sich den Gegebenheiten an. Aber das ist eine urbane Legende.
Katko
Wir waren heute in Katko. Die Stadt hat einen riesigen Hafen und wurde von der Sowjetunion im 2. WK in Schutt und Asche gelegt. Darum sieht sie heute aus, wie die meisten anderen finnischen Städte. Hässlich. Aber sie hat ein Schifffahrtmuseum und beherbergt einen der ältesten Eisbrecher der Welt. Tarmo, so heißt der Eisbrecher, wurde 1907 in England gebaut und hatte ursprünglich eine Dampfmaschine. Richtig spannend war aber der Schwatz mit der Museumsmitarbeiterin auf dem Eisbrecher. Erzählt die doch echt, daß sie auch in Südfinnland im Jahr ca 4-5 Monate um die 15 Grad minus haben. Finnland ist ein geiles Land, aber das ist mir zu viel!



Und jetzt sitzen wir hier:

Angekommen
Die Fähre legte nach einer ereignislosen Überfahrt pünktlich in Helsinki an.

Jetzt stehen wir auf einem Felsen vor den Toren des Fisherhauses des letzten russische Zaren in Langinkoski. Kein Quatsch! Weder das mit dem Felsen, noch das mit dem Zar, noch das mit dem Ortsnamen.




Auf dem Weg nach Finland
Nicht nur der Wald stirbt
Die Familie Mayer mußte bereits heute nach Hause aufbrechen. Wir haben noch bis morgen. Den Tag heute nutzten wir, uns den Ort Altenau genauer anzusehen. Den Weg in den Ort nahmen wir durch den Wald, der stirbt. Der Ort auch. Der Purzelhase guckte nach: Altenau hat zwischen 1990 und 2018 ca. 26 % der Bevölkerung verloren. Und es sind üblicherweise nicht die Alten, die gehen. Und so sieht der Ort dann auch aus. Er stirbt, genau wie der Wald. Es gibt auch keinen Schnee mehr. In den letzten 12 Monaten lag die durchschnittliche monatliche Schneehöhe bei 0 cm. Ende November 2023 schneite mal 0,6883 cm. Kein Quatsch!






Nch einem Schnack mit einer Servickraft im „Imbiss zur Rast“ ging die Geschichte mit dem Borkenkäfer vor ca. 2 Jahen los. Das wirtschaftliche Genick der Region brach aber wohl vorher Corona.
Der Harz
Wir machen ein verlängertes Wohenende im Harz, in Altenau. Und zwar zusammen mit den Mayerˋs aus Schwaben, was ganz deutlich in Bayern liegt. Als Treffpunkt haben wir uns einen Campingplatz an der Okertalsperre raus gesucht. Der wird regelrecht von Niederländern geflutet. Denn die Betreiber sind Niederländer. Der Platz ist süß un angenehm. Aber der Harz ist apokalyptisch. Der Borkenkäfer hat hier in einer Art und Weise zugeschlagen, wie es sich Normalsterbliche wahrscheinlich nicht vorstellen können.
Und dann fiel mir wieder ein, daß Waldbesitzer viele Jahre lang gutes Geld mit dem Anbau von Holzmonokulturen verdient haben und jetzt 1 Milliarde (1.000.000.000.000) Euro für den ökologischen Umbau der Wälder bekommen.
Es sieht gespenstisch aus.


Mein Gott, gibt es Besseres?
Revierwechsel
Sttorkow ist ein Superort, wenn man chillen und runterkommen will. Es gibt dort keine Hektik und eigentlich auch nichts, was einen aufregen könnte. Ich suchte im örtlichen Euronics einen Kartenleser, der zumindest CompactFlash (CF) lesen kann. Das Format ist nicht mehr taufrisch und wird auch nicht mehr weiterentwickelt. Aber meine hervorragende EOS 5 D nutzt das Format. Und ich wollte mir ein paar Bilder auf dem Laptop ansehen, hatte aber das Lesegerät vergessen. Als erstes teilte der Inhaber des Ladens nach kurzem Suchen mit, ein solches Lesegerät nicht vorrätig zu haben. Das ganze verbunden mit der Tirade, wer denn noch CF nutzen würden. Meine Antwort, Leute mit einer Canon 5D Mark 4 beeindrukte ihn nicht. Schließlich war ich es, der in seinem Laden ein Uralt- und damit schweinelangsames Gerät fand. Er war begeistert, verkaufte es mir für 11 Euro und scannte es ein, um es nachzubestellen. Mein lautstarker Hinweis, daß das Gerät technisch völlig veraltet und daher schweinelangsam sei, wurde mit einem fröhlichen „Egal“ quittiert. So ist Storkow.
Und doch stirbt es weiterhin jedes Jahr ein bisschen mehr. Die Gemeinde scheint sich Mühe zu geben. Es werden Feste (Enkelfest) organisiert, es gibt ein Bürgerbudget. Bei letzterem können die Bürger abstimmen, was mit einer von der Gemeinde ausgelobten Summe Geld finanziert werden soll. Aber das scheint nicht zu helfen. Jedes Jahr hat irgendein weiterer Laden den Geist aufgegeben. Der Leerstand ist nicht seit langem nicht mehr zu übersehen.
Aber man kann super Wandern, Fahrradfahren und all son Zeugs machen, was man halt im Urlaub so macht. Ich schätze, Storkower fahren in ihrem Uraub woanders hin.
Ein weiterer Ort in Brandenburg, wo man exakt das Gleiche machen kann ist Teupitz. Und da liegen wir seit gestern. Heute sind wir die Einzigen im Hafen. Das haben wir bis jetzt nur einmal erlebt. An einem Coronalockdown. Es könnte aber auch daran liegen, daß der alte Hafenmeister Hans kein Hafenmeister mehr ist. Er konnte sich mit der Gemeinde nicht über die Konditionen für den weiteren Betrieb des Anlegestegs einigen. Also ist er zur Zeit nicht der Betreiber. Die Gemeinde aber irgendwie auch nicht. So wie es aussieht, liegen wir hier bis Samstag und müssen nix bezahlen. Denn die Gemeinde fühlt sich auch irgendwie nicht zustängig für’s kassieren. Und das haben wir auch bei Corona noch nicht erlebt :-).
Heute liefen wir ca. 15 km um den Groß Köriser See. Ansich eine geile Strecke, aber in diesem Jahr bis zum Abwinken Mückenverseucht.



Wir haben mal wieder Urlaub
und zwar schon seit über einer Woche. Aber zuerst hatten wir noch in der neuen und der alten Wohnung zu rödeln. Und da wir auch keine Hektik im Urlaub wollen, kamen wir erst Mittwoch auf’s Boot. Da war dann erst einmal für zwei Tage Sturm angesagt. Es ist unser erster Aufenthalt auf dem Boot in diesem Jahr. Daher nutzten wir den Sturm und machten das Boot für die Saison fertig. Dabei stellte ich als erstes fest, daß im Schäkel für die Ankerleine der Bolzen fehlt. Somit hatten wir keinen funktionierenden Anker. Beim Einbau der Frischwasserpumpe stellte ich fest, daß der Filter undicht ist und mit Wasser um sich spritzt. In unserer Bilge! Also am Samstag ins Bauhaus im A10-Center, die haben eine maritime Abteilung (die seit Jahren immer kleiner wird). Hier hatten sie das Ersatzteil für die Pumpe nicht. Der Berlingo steht in der Werkstatt, daher war schon die Fahrt mit den Öffentlichen auf den Baumarkt ein Abenteuer. An eine Weiterfahrt nach Berlin war nicht zu denken. Also Montag. Montag bekamen wir in einem Laden am Insbrucker Platz alles, was wir dachten, zu brauchen. Shäkel, Filter für die Pumpe, einen neuen Schlauch, da der Filter anders installiert werden muß und ein paar Schlauchschellen. Exakt eine mehr, als ich theoretisch brauchte! Nachdem ich die Pumpenkonstruktion zusammen gebaut hatte, tropft doch echt der dahinter eingebaute Druckbehälter. Ich dachte, ich spinne. Aber es hatte nur eine uralte Schlauchschelle den Geist aufgegeben. Und glücklicherweise hatte ich eine übrig 🙂. Anker hat auch funktioniert. Und daher sieht es bei uns jetzt so aus:

Die Bahn
Sitzen seit 10:13 Uhr im ICE. Wollte um 10:25 Uhr Kaffee und Tee im Bordbistro holen. Die öffnen erst in 10 Minuten. Ome
Und der junge Kellner hat ab Abfahrt 2 Stunden gebraucht, um bei uns in der ersten Klasse, also 2 Wagen vom Bistro entfernt, mal zu fragen, ob wir etwas möchten.
Und dabei hieß es, die streiken nicht mehr 😐.
Wir sind jetzt seit 3 Stunden mit dem ICE unterwegs und kommen gleich in Regensburg an. Wir haben bereits 8 Minuten Verspätung und das Klo der ersten Klasse sieht zum Kotzen aus. Das hängt aber wahrscheinlich mit der Strecke zusammen, die nun halt Mal rumpelig ist. Ich Stelle mir vor, wie James Bond sich auf dem Dach eines ICE prügelt. Vor dem ersten linken Haken hätte ihn eine rechte Schienenunebenheit vom Dach gefegt.
Sind gerade aus Narrenberg abgefahren. Nach dem Bahnhof teilte der Zugcheff mit, daß leider die Wagen 31, 32 und 38 nicht mit unterwegs seien. Daher würden Sitzplatzreservierungen für diese Wagen ihre Gültigkeit verlieren. Die anderen Passagiere wurden aufgefordert, Taschen und ähnliches von Sitzplätzen zu räumen, damit die, deren Sitzplatzreservierung gerade ungültig wurde, halt andere Plätzchen finden.
Der Zugcheff sprach gerade wieder euphemistisch davon, daß wir ein Zugteil verloren hätten und wir anderen daran mitarbeiten sollte, den anderen einen Sitzplatz zu ermöglichen. Kein Scheiß! Die spinnen bei der Bahn!
3 Tage Wien
Wie bereits berichtet kamen wir am Samstag in der Früh mit dem Nightjet in Wien an. Heute ist Montag am Abend. Morgen geht auch schon unser Zug zurück mach Hause. Drei Tage Wien sind echt knapp. Die Zeit reicht nicht, um Wien auch nur ansatzweise kennen zu lernen. Nehmen wir nur mal den Tag heute. Schönbrunn stand auf dem Plan. Der erste Toutistenbus um 09:37 Uhr wat unserer. Im Schloß angekommen, buchten wir als erstes einen Zeitslot für die Besichtigung. 12:10 Uhr. Also Frühstücken und zwar feudal! Kann man im Gloriett. Das ist ein Kaffee/Restaurant auf dem unglaublich großen Gelände, ich hätte fast gesagt im Garten.
Aber das Gelände Schönbrunn besteht aus mehr, als dem Schloss und dem Gloriett. Es gibt ein Palmenhaus, ein Wüstenhaus und einen Tierpark. Es gibt auch noch mehr, darum kümmerten wir uns aber nicht. Und schon das genannte ist an einem Tag kaum zu schaffen.






Nightjet
Die Unstrut und Naumburg auf dem Rückweg
Gestern waren wir noch an der Unstrut unterwegs. Ein Bergauf- Bergab wollten wir (ich) nicht. Auch wollten wir uns ein Stück Fluß im Hochwasser ansehen. Im Gegensatz zum Ankunftstag waren die Wasserstände bereits deutlich gesunken. Schleusen jedoch immer noch abgesoffen.


Selbstverständlich waren wir bei Rotkäppchen shoppen. Ist ja bald Sylvester.



Naumburg
Wir waren vor Unzeiten schon einmal in Naumbur. Da hatten wir noch ein gemietetes Womo und sahen uns nur den Dom und dessen Umgebung an. Heute, auf dem Rückweg aus Freyburg wollte Purzelhase sich die Figurenschnitzerei (Krippenfiguren) um Christi Geburt von Stefan Hutter. Es lohnt sich. Die Ausstellung läuft noch bis zum 06.01.2024. Sofern man keine Führung möchte, ist der Besuch kostenlos. Und irgendwie ist das Ganze fürchterlich aktuell. Betlehem, wo der Stall steht, liegt nicht im Gazastreifen, aber im Westjordanland. Es gehört den Palästinensern. Schaumermal.


Und zum Schluß die Bekloppten dieser Welt, gefunden in Naumburg


Freyburg
Wir sind für 2 Nächte in Freyburg an der Unstrut. Der Purzelhase hatte einen Gutschein für das Hotel Edelacker, gaaanz oben auf dem Berg. Da fühlt man sich derzeit auch sicherer.





