Heringsfest

Heringsfest

Wir sind in Siglufjördur. Der Ort gehörte einst zum Zentrum der Heringsindustrie. Die ersten beiden Fabriken für die Verarbeitung des Herings wurden 1903 von Norwegern gebaut und betrieben. Hintergrund waren die Nord-Isländischen Heringsfanggebiete, die einen besonders fetten Hering in rauen Mengen boten. Die Einwohnerzahl des Ortes wuchs von 1908 bis 1918 von 380 auf über 900. Für eine Insel mit heute 365000 Einwohnern insgesamt, ist das beachtlich. Die Heringsindustrie explodierte geradezu. Aus den gefangenen Fischen wurde Fischöl für Lampen oder auch als Antrieb für Dampfmaschinen gewonnen (Öl erhitzen und mit dem Rauch die Dampfmaschine antreiben). Weiterhin wurde Fischmehl gewonnen und der Hering für den menschlichen Verzehr in Salz eingelegt. Viele Jahre kannte die Industrie nur einen Weg – nach oben. Bis Ende der 1950er Jahren. Da brach die Heringspopulation in den isländischen Gewässern dramatisch ein. Bis 1964 wurde noch ein bisschen weitergefischt, bis 1968 noch ein wenig verarbeitet. Danach begann man mit dem Rückbau der Fabriken. Schuld war Gier. Die Bestände waren einfach völlig überfischt und konnten sich lange nicht erholen.

Im Andenken daran gibt es das Heringsfest. Hauptsächlich betrieben von einer kleinen Brauerei, die hervorragendes Bier macht und sich vor 5 Jahren in den Hallen einer ehemaligen Fischverarbeitung einnistete. Die Brauerei heißt Segull 67. Damit ist der 67te Breitengrad gemeint.

Zuckerwatte geht immer
„Vikingerspiele“

Es gibt hier auch ein kleines, beschauliches Museum. Das heißt spannenderweise „Herings Era“. Jepp, so bezeichnen sie diese goldenen Zeiten 🤑.

Rechenmaschinen im Büro der Fischergesellschaft
Schablonen zum Beschriften der Fässer
(Wal)Fischfinder
Der Hafen, wie er heute aussieht

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