Ansbach II.












Sitze in Ansbach auf dem Marktplatz und warte auf meine Frau. Diese shoppt seit Stunden bei H&M 🤣.
Die letzten Tage verbrachten wir in Vöhringen bei den Lieblingsfreunden Mayer’s. Es war wie immer anstrengend 🍻😀. Die beiden haben uns zum SegwayFahren eingeladen. Genial! Solltet Ihr irgendwann Gelegenheit haben – Nutzen!
Ome. Alle beklagen, daß junge Leute nur noch vor der Glotze, dem PC oder irgendwas in der Art hängen. Wir stehen hier in Schömberg auf einem Parkplatz, der auch einen Basketballplatz hat. Hier kommen die Jungs doch echt um 21 Uhr mit dem Auto her, um eine Runde zu spielen. Dabei wir dann auch richtig Mucke gemacht. Warum können die hier nicht einfach das machen, was alle machen? Sich vor die Glotze setzen oder am PC zocken!
Vielleicht regnet es ja gleich wieder 😎.
Als erstes machten wir uns auf eine Wanderung, bei der es einfach nur zu einer Burg gehen sollte. Wir hatten nämlich noch etwas Zeit, bevor Harri auftauchen würde. Ehe ich jetzt lange schreibe, die Burg lohnte sich nicht. Der Weg war anstrengend, weil es steil bergab und dann natürlich auch wieder steil bergauf ging. Und das hierfür.
Spannend ist die meterzahl runterzu und wieder rauf. Aber der Purzelhase sagt, daß es den Berg wieder hinauf auch tatsächlich anstrengender war.
Aber – wir haben einen Fahrradträger 😊

Ome. Hier kann sich den vierten Tag in Folge ein Gewitter nicht entscheiden, wo es nun langziehen soll. Derzeit stehen wir in Bad Liebenzell und warten auf Harri. Harri hat einen Fahrradträger zu verkaufen, der mit ein bisschen Glück zu unserem Schienensystem paßt. Naschaumermal.
Wir waren jetzt in 5 Städten und haben insgesamt 4 Coronaschnelltests gemacht. Beim ersten Test in Merseburg wurde das Stäbchchen in ein Nasenloch bis in den Rachen durchgeschoben. Beim zweiten Test (auch noch in Merseburg, aber andere Tesstation) wurde das Stäbchen nur ein ein Nasenloch und auch nur ca. 2,5 cm eingeführt. Der dritte Test wurde mit einem Nasenloch bis in den Rachen und einem extra Rachenabstrich durchgeführt. Gestern haben wir hier in Heilbronn einen Test unter Einbeziehung beider Nasenlöcher, aber nur max. 2,5 cm tief absolviert. Das Ding mit den 2,5 cm kann ich relativ gut einschätzen, da auch ich vom Arbeitgeber eine Weiterbildung zur Zertifizierung von Selbsttests erhalten habe. Es ist grotesk, daß jede Teststation ein anderes Verfahren anwendet.
Hier in Heilbronn beseht im gesamten Stadtzentrum Maskenpflicht, die auch halbewegs eingehalten wird. Wir waren seit gestern in insgesamt 4 gastronomischen Einrichtungen, jeweils im Außenbereich und wurden konsequent hinsichtlich eines Negativtests kontrolliert. Nebenbei habe ich mitbekommen, daß auch alle anderen ( nicht nur die Touris) kontrolliert wurden. Und dennoch ist ist die Inzidenz höher, als bespw. in Kyritz, Merseburg, Weimar oder Beyreuth, wo die Tests nicht wirklich kontrolliert wurden.
Wenn Ihr noch nie in Heilbronn ward, Ihr müßt nicht hin. Ihr seid auf dem Weg in Richtung Heilbronn? Fahrt einfach durch oder vorbei! Heilbronn lohnt sich echt nur für das Party-Spiel „Ich war da, wo Du nicht warst“. Die Stadt wurde im 2. Weltkrieg quasi vollständig zerstört. Es gab hier nicht nur kriegswichtige Produktionsstandorte, die Stadt lag auch auf der Rückflugroute der alliierten Bomber, wenn diese Nürnberg bombardierten und dort nicht die gesamte Last loswurden. Das, was wiederaufgebaut wurde, ist nicht nur streckenweise häßlich, sondern auch streckenweise fragwürdig. Die Sehenswürdigkeiten lassen sich tatsächlich innerhalb einer Stunde abarbeiten.
Im Hafenmarkttor. Diese „Ehrung“ stammt aus den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts.

Ansonsten ist die Stadt durch eine unglaubliche Kneipendichte, einen sehr hohen Migrantenanteil und dem über der Stadt liegenden Geruch nach Bouillon gekennzeichnet. Knorr produziert hier seit 1838. Damals noch Kaffeeersatz.
Ansonsten ist die Stadt laut Eigenmarketing auch heute noch ein industielles Zentrum.
Wir sind seit Freitag in Bayreuth, um unsere Freundin Dorit zu besuchen. Am Freitag war ersteinmal ankommen, klönen und essen angesagt. Am Samstag waren wir bis zum ersten Donnern der angekündigten schweren Gewitter im Botanischen Garten der Uni Bayreuth. Wenn Ihr je in Bayreuth seid, hingehen! Ist kostenlos und lohnt sich. Heute dann noch Frühstücken im Caffee und dann mußte Dorit zum Geburtstag ihres Enkels. Wir überlegten, ob wir losfahren oder hier abwettern. Der DWD hat wieder vor schweren Gewittern mit extremen Regenmengen gewarnt. Wir haben die Bilder einiger Ortschaften vom gestrigen Tag gesehen. Wir hörten im Strassenbericht von gesperrten Bundesstrassen und Autobahnen aufgrund von Überschwemmungen. Müssen wir alles nicht haben. Wir haben hier in Bayreuth einen guten Standplatz und fahren erst morgen weiter. Auch wenn wir noch nicht wissen, wohin. Heute wird gefaulenzt und gelesen.
Wir mieteten heute Fahrräder bei der grünen Liga Weimar. Der Plan waren lächerliche 30 km an der Ilm entlang. Der Purzelhase schmiß wie üblich Komoot an und wir fuhren los. Die Tour sollte über Belvedere gehen. Ein Schloß mit Superblick. Nach ca. 2 km bekam ich das erste Mal schlechte Laune. Es ging nur bergan. Na klar. Belvedere heißt „schöner Blick“. Hat man nur von oben. Ich nölte kurz rum, wir verzichteten auf Blicke wie auch immer und fuhren in Richtung Ilm. Dann waren es ca. 15 km mehr oder weniger an der Ilm entlang und natürlich zurück. Es war eine wunderschöne Strecke. Aber wir sind für so einen Quatsch zu alt. Nach den 30 km waren wir sowas von erschossen, das glaubt man nicht. Und dabei hatten wir gerade erst 38ten Geburtstag! Eine Dusche im Womo weckte dann so langsam die Lebensgeister wieder auf. Inzwischen schmeckt auch das Bier wieder. Darauf hatte ich kurz nach der Fahrt irgendwie gar keine Lust.
Trotzdem sind wir mause.


Ich hatte gestern am Morgen Ameisen auf meinem Fotorucksack. Dachte mir, wirst du wohl irgendwo hingelegt haben, wo du es besser nicht getan hättest. Abends fielen uns Ameisen im Auto auf. Ich parkte sicherheitshalber um. Heute früh dann die Ernüchterung. Wir haben Aneisen im Auto und zwar so richtig. Ab der 49sten Toten zählten wir nicht mehr mit. Wir verließen Freyburg fluchtartig. Kein Frühstück, nicht mal Kaffee.
Jetzt sind wir in Weimar. Unser erster Weg ging ins Testzentrum, der zweite zu DM, Ameisenköder kaufen. Ome

Um derart über die Gastronomen herzuziehen, wie ich das gestern tat, muß man sich natürlich auch bewegen. Taten wir auch. Neben dem Schloß Neuenburg (Burgschänke geschlossen, öffnet Mittwoch oder Donnerstag, wegen der Kurzfristigkeit) besuchten wir die Sankt Marien Kirche. Hier trafen wir eine ältere ehrenamtliche Mitarbeiterin, die sich total freute, Interessierte gefunden zu haben. Sie impfte uns mit dem geballten Wissen zu Freyburg und der zugehörigen Kirche.
Sankt Marien Kirche



Heute ging es dann in einer großen Wanderung zur Klosterkirche Zscheiplitz. Das Spannende an der Kirche ist, daß sie ab 1985 von Klosterbrüdern wieder aufgebaut wurde. 1985! Man hat die Klosterbrüder offensichtlich nicht gefoltert und in den Brunnen geworfen. Obwohl soetwas in der DDR doch üblich war. Da ich keine Handyfotos von der Klostrkirche habe, gibt es auch hier im Blog keine.




Wir sind in Freyburg angekommen. Wir reden von dem Freyburg, wo Rotkäppchen herkommt 😊. Wir wanderten als erstes hoch zur Neuenburg. Die Hoffnung war, eine Schänke zu finden, in der man einen Saale-Unstrut-Wein testen kann. Scheißchenwas. Die haben alle noch zu, obwohl sie den Außenbereich für Leute mit Negativtest öffnen dürften. Wir haben in 2 Lokalen zu hören bekommen, an einem Dritten war es zu lesen:“Die Öffnungen kamen viel zu schnell. Man muß sich ja auch vorbereiten.“ . Und an der Stelle tickte ich kurz aus. Monatelang greinen Gastronomen, wie sie gequält werden und daß sie ihrer Berufung, den Gast zu liebkosen nicht nachkommen könnten. Man solle gefälligst die Einschränkungen und Schließungen zurücknehmen. Dann gibt es ein Gesetz, dem man ziemlich genau entnehmen kann, was wann passiert. Man muß ein bisschen rechnen können, weil das Gesetz mit Begriffen wie Werktag und Tag und am zweiten darauf folgenden Tag arbeitet, aber es ist eigentlich ziemlich klar. Man weiß, womit man rechnen kann und man weiß, es wird kurzfristig.
Und dann erzählen die Gastronomen, die alle „aus Liebe am Gast Gastronomen wurden“, daß die Zeit zur Öffnung nicht reicht? Denen geht es wohl nicht gut? 75% des Vorjahresumsatzes bekommen sie erstattet! Aber jammern. Und zwar egal, worüber! Es ist echt das letzte. Es gibt Leute, insbesondere in der Gastronomie, die im Niedriglohnsektor arbeiten und für die Corona tatsächlich ein Problem ist und es gib Gastronomen, für die irgendwie ALLES ein Problem ist. Denn grundsätzlich sollte es ein „Vollblut“Gastronom schaffen, in die Metro zu fahren, sich 5 Kästen Bier, 5 Kästen Wasser, Grillwürste und/oder Bockwürste zu besorgen und dann einen behelfsmäßigen Betrieb ihres Betriebes zu realisieren. Alternativ kann man natürlich über die Regierung klagen, die angesichts einer Pandemie Maßnahmen ergreift, die die Gastronomie „völlig abwürgt und Arbeitsplätze gefährdet„.






Wir sind inzwischen wieder im Womo. Es gab einige Dinge, die uns auffielen. Z.B., daß der Dom eigentlich aufgrund Corona noch geschlossen ist. Eigentlich! Denn als wir vorbeiliefen, kamen die Gläubigen vom Gottesdienst. Z.T. ohne Maske, was den Pfarrer offensichtlich nicht wirklich störte. Er verabschiedete auch dieses Mitglied der Gemeinde, wie alle anderen.
Zum Anderen stehen wir hier in der Nähe eines Spielplatzes. Ein Großteil der Kinder, die hier zum Spielen kommen sind übergewichtig. Viele sind ungeschickt, bis hin zu Bewegungsidioten. Sie kommen nicht oft raus, machen keinen Sport. Was aber alle gemeinsam haben, sie sind ärmlich gekleidet. Gerade lief eine größere Gruppe bei uns vorbei. Ein etwa 10-jähriges Mädchen sagte zu den anderen im Spiel:“Ich bin euer Sozialberater“. Eine Zehnjährige kennt nicht nur den Begriff „Sozialberater“, sondern baut ihn genau so selbstverständlich ins Spiel ein, wie wir früher D’Artagnan von den vier Musketieren. Herzlichen Glückwunsch Deutschland!
Wir sitzen im Restaurant „Bootshaus“ an der Saale. Auch hier reichte die verbale Mitteilung, im Besitz eines negativen Coronatest’s zu sein. Sehen wollte ihn niemand.
Die Konstruktion auf dem Bild dient der Essensausgabe in Zeiten der Coronaschließung. Es hängt ein Plastikkorb dran, in den die Leute des Restaurants das Essen stellen und nach unten abseilen. Unten stehen die Hungrigen.
Wer von uns kannte vor 1,5 Jahren den Begriff „Außengastronomie“? Mal ganz ehrlich, doch wohl niemand. Oder? Inzwischen avanciert der Begriff zum Wort des Jahres. Wir haben heute in Kyritz seit langer Zeit (gefühlt 100 Jahre) das erste Mal ein Frühstück in einem Caffee zelebriert. Es schien auch für die Betreiber ein spannendes Experiment.

Um den Service in Anspruch zu nehmen, muß man entweder
– doppelt geimpft sein
– einen aktuellen negativen Test haben
– einen Nachweis über eine überstandene Coronaerkrankung haben (max. 6 Monate her)
– vor Ort einen Selbsttest machen, der negativ endet.
Es reichte in 2 Außengastronimien, daß wir MITTEILTEN, wir hätten einen negativen Test. Den haben wir tatsächlich. Wir waren heute gleich früh im Testcentrum in Kyritz und wurden beide negativ getestet. Die mangelnde Kontrolle ist grotesk, auch alle anderen wurden nich geprüft.
Jetzt regnet es (wir schafften es geradeso trpocken zum Womo). Daher laufen wir morgen zum See.