Wir waren heute im Tierpark von Helsinki. Es ist der älteste und größte Finnlands, gegründet 1889. Er ist wie Finnland – angenehm unaufgeregt. Und für unsere Verhältnisse klein. Witzigerweise ist auch hier schon Winter. Bis auf eine Selbstbedienungsrestauration hat alles zu. Was jedoch schwerer wiegt, es gibt keine Elche! Sie sind zwar ausgeschildert, aber keine da. Ich sag ja, es ist ein Fabelwesen und es gibt die Biester gar nicht.
Ich wollte den Purzelhasen dazu bringen, seinen Kopf hier hin zu haltem. Wollte aber nicht.Selbst hier im Zoo von Helsinki gibt es zwei vollständig ausgerüstete Grillhütten zur kostenlosen Nutzung. Die sind verrückt!The next big thing. Die Dinoshow. Die Kinder sind begeistert.Wer findet meine Lieblingsfrau?Genau! Die isses.
Wir verließen vorgestern Savonlinna und fuhren nach Lusto. Hier gibt es ein Forstmuseum umd mir fiel ertsmals die Wortähnlickeit zwischen dem englischen Forrest und dem deutschen Forst auf. Denn die Erklärungen sind in Finnisch und Englisch. In dem Museum wird versucht, zu erklären, woher die Lust der Finnen nach “ Draußen“ kommt. Und das klappt ganz gut. In Finnland mit seinen 5,5 Millionen Einwohnern gibt es ca. 500.000 Mökkis. Das sind Ferienhäuser draußen im Wald. Und dahin zieht es jeden Finnen am Wochenende. Sie gehen wie die Verrückten Amgeln ( es sei an die Eisstation erinnert) oder Jagen. Oder sie genießen einfach den Wald.
Ein GEHENDER Harvester von John Deere. Der ist im Wald beweglicher als Radlader und richtet nicht so viel Schaden an.
AusgestopftEine Hommage an die Arbeiter, bevor Maschinen wie der obige Harvester die Arbeit erleichterten.
Wir übernachteten auf dem Parkplatz vor dem Museum. In Finnland kein Problem, zu Hause hätte wohl das Ordnungsamt oder die Polizei geklopft.
In der Nähe steht mit 47,3 m auch der höchste Baum Finnlands. Es ist eine Pinienart.
Das isser.Und Herbst wird auch.
Dann ging es heute weiter zur größten Holzkirche der Welt. Nach Kerimäki. Sie hat 3700 Sitzplätze und faßt insgesamt 5000 Menschen. Wie uns ein Mitarbeiter erzählte, kommen heute noch ca. 70 Menschen zur Messe. Er sagte, die Zeiten ändern sich.
Das vorn rechts ist der freistehende Glockenturm. Das ist fast überall in Skandinavien so, daß die Glocken nicht in die Kirche integriert sind. Dazu sollte man allerdings wissen, daß Finnland geologiech gesehen nicht zu Skandinavien gehört. Auch die finnische Sprache hat nichts mit Skandinavien zu tun.
Die Kirche wurden 1847 nach dreijähriger Bauzeit fertig gestellt. Alle Handwerker der Umgebung mußten unentgeltlich helfen.
Das ist ein Holzofen. Es stehen vier in der Kirche. Allerdings ist die Nutzung seit den 1970er Jahren verboten, es gibt extra eine Winterkirche, die häßlich wie die Nacht ist. Streng genommen konnte man mit der Kirche die Kirche heizen :-).
Jetzt stehen wir auf einem Wanderparkplatz an einen Vogelschutzgebiet namens Siikalahti.
Wir sammeln im Vogelschutzgebiet wissenschaftliche Erkenntnisse.Genießt die letzten Sonnenstrahlen.Eine überfahrene Kreuzotter.
Ein Denkmal zu Ehren der Toten des finnischen Bürgerkriegs 1917/1918
Die Festung von Savonlinna wurde Mitte des 16. JH von den Dänen erbaut, die sich damals im Verbund mit den Schweden befanden. Sie sollte gegen die Rus schützen.
Die kleinste Orgel Finnlands. Steht in der Kapelle der Festung. Heute finden hier z.B. Trauungen statt.Der heilige Olaf, König Norwegens, der sich große Dienste bei der Christianisierung Skandinaviens erwarb.Die ToiletteBlick aus der ToiletteDas ist eine Karte von 1539 (zu sehen beim Vergrößern oben rechts). Kolumbus hat ca. 50 Jahre vorher Amerika entdeckt. Ich finde die Karten außerordentlich genau.Wir waren gestern Abend nur kurz an der Badestelle des Campingplatzes.
Ein altes Bauerngehöft auf der Insel. Mein Gott, muß das eine Plackerei gewesen sein. Allein 5 Monate Winter.Sandalen aus Birkenrinde. Sozusagen die Vorläufer der Birkis.Einkaufstasche
Die Finnen können nicht Mal auf einer Insel einen vernünftigen Uferwanderweg bauen. Nein, hier sieht es überall soooo aus.Man kann auch mit dem Ausflugsdampfer zur Insel kommen.
Ich habe heute ein geiles Dienstfahrzeug gesehen. Wir kommen an eine Feuerstelle, an der ein Mann schon sitzt und gerade gegessen hatte. Wir setzen uns dazu und schwatzen kurz. Dann steht er auf und sagt, er müsse noch ein wenig arbeiten. Schwingt sich auf sein Skidoo und fährt los. Er war Mitarbeiter der Foratbehörde und das Ding ist sein Dienstfahrzeug. Geil!
Es waren ca. 10 km. Und es waren schwere 10 km. Hingekommen sind wir mit einem “ Landungsboot“. Bei den Ding kann man am Bug die Bordwand runterklappen, so das auch Rollifahrer auf die Insel befördert werden können.
Über den Tag in Iisalmi, wo wir vorgestern waren, müssen wir nicht reden. Es ist eine typisch finnische Stadt, bei der ein Deutscher nicht mal das Gefühl bekommt, in einer Stadt zu sein. Für uns ist es eine Ansammlung von Häuser, Supermärkten und ein paar anderen Läden.
Gestern waren wir in Mustinmäki. Dasist ein totales Dorf und dort gibt es eine Schlucht zwischen 20 m hohen Felsen. Das Ganze ist aber nur 200 m lang. Geformt wurde die Landschaft während der letzten Eiszeit vor ca. 13000 Jahren. Viel spannender war aber, daß wir 5G hatten, aber kein Internet. Bzw. war die Verbindungsgeschwindigkeit so langsam, daß nichts funktionierte. Da fällt mir Christian Lindner von der FDP ein, der forderte, daß wir überall 5G-Geschwindigkeit brauchen. Hallo Herr Lindner, kurz zum Verständnis. 5G ist eine Technologie und keine Geschwindigkeit. 5G kann man auch mit ISDN-Geschwindigkeit realisieren.
Wir standen auf dem Parkplatz des Gemeindehauses von Mustinmäki. Und das sind die öffentlichen Toiletten für die Jungs.
Jetzt sind wir in Orvi. Der Campingplatz hier überraschte mich heute auf Nachfrage mit der Mitteilung, daß derzeit keine Chemieklos entleert werden können. Na super! Deswegen haben wir den Campingplatz hier eigentlich angelaufen. Aber wir werden hinkommen.
Nichts desto trotz geht es morgen mit einem Charterboot auf die Insel Linnansaari. Die Insel ist nicht mehr bewohnt. Man kann sich aber das alte Bauerngehöft ansehen und es gibt einen Wanderweg rund rum. Und natürlich gibt es Grillhütten -:). Das ganze gehört zur Saimaa-Seengruppe.
Das ist der momentane Campingplatz, der auch einen Hafen hat.Ein Leuchtfeuer der einfachsten Art.Das ist der morgige See. Hoffentlich beruhigt sich der Wind. Heute ging es bis 7 Bfd hoch. Sonst kotzt der Purzelhase wieder.Hier ist der Sommer seit dem 05.08. vorbei. Sieht hier an ganz vielen Ecken so aus. Caffee’s und Kneipen schließen zum offiziellen Sommerende. Und das liegt tatsächlich auf dem 05.08.. Jedes Jahr.
Nach der „Pampa“ machten wir uns auf den Weg zum Skiressort Iso-Syöte. Es war schrecklich! Ich möchte nicht wissen, was hier im Winter los ist. Es gibt 10 Skilifte, 17 Hänge und einen riesigen Parkplatz.
Der Campingplatz daneben, auf dem wir standen sah ähnlich aus.
Interessant war jedoch die Ansammlung von Kabe-Wohnwagen auf unserem Campingplatz. Hierzu muß man wissen, daß Kabe ein schwedischer Hersteller von Wohnwagen und Wohnmobilen zu exorbitanten Preisen ist. Aber sie versprechen, daß ihre Kisten bis minus 30 °C winterfest sind. Bis zu dieser Temperatur muß man also im Wagen nicht frieren. Das hat schon was, wirft aber auch ein Licht auf die Leute, die die Kisten da das ganze Jahr ungenutzt stehen lassen, um dann den Winter dort verbringen zu können. Ein kleines Wohnmobil von Kabe gibt es nicht unter 130.000 €.
Vorher machten wir noch einen Zwischenstopp bei Pentik Home. Pentik ist neben Iitala die bekannteste finnische Designerschmiede. Auf meine Frage, ob das nicht sei wie NanuNana, antwortete meine Lieblingsfrau:“ Ja, aber nicht so billig.“.
Aus der Kaffetassen-AustellungAus der Kaffetassen-Austellung
Und dann fuhren wir richtig in die Pampa. Da war nichts mehr. Der Weg zum Parkplatz des folgenden Nationalparks war eine einspurige Schotterpiste. Da es nur 3 km waren, nahm ich die Qual des Autos auf mich.
Die Schotterpiste endet nach einem weiteren Kilometer an einem Privatgrundstück. Der Nationalpark heißt Paljakan.
Die Hütte mit Grillstation (klar doch, darf nicht fehlen) liegt ca. 3 km von unserem Wanderstartpunkt entfernt. Hier stellten wir allerdings fest, daß wir dem Weg über Stock und Stein nicht gewachsen sind. Wir machten kehrt.Die Trockentoilette mitten im Wald gehört genau wie die Grillstation unbedingt dazu.So sehen die Äxte aus, die hier immer anzutreffen sind und dem Holzmachen für die Grillstationen dienen. Ich stelle mir Nancy Faser vor 🙂, wenn wir in Brandenburg Übernachtungshütten mit Grillstation und AXT einrichten. Denn ein Messer mit 6 Centimeter Klinge ist ein echter Scheißdreck dagegen.
Und jetzt sind wir hier:
Hinter den Bäumen stehen wir
Es ist ein kleiner Zeltplatz auf der Insel Manamansalo. Die Insel liegt im Oulujärvi. Der See ist so groß wie Berlin und es sind keine Verrückten auf dem Wasser.
Wir sitzen in der finnischen Pampa und gucken Netflix
Wir stehen ganz allein auf einem winzigen Wanderparkplatz mitten im Wald. Naja, fast. Daneben verläuft eine Straße. Die ist einspurig mit Begegnungsausbuchtungen und hat eine 4stellige Nummer. Es fährt also fast nichts auf der Straße. Etwas weiter im Wald gibt es einen weiteren Wanderparkplatz, der größer ist, aber nur über eine Schotterstraße zu erreichen. Da stehen aber auch mehr Womo’s. Und für Schotterstraßen ist unsers nicht gemacht. Es paßt also alles.
Der Wanderweg war heute mit ca. 10 km nicht so lang wie vorgestern, aber der war dafür voll mit Menschen. Wir haben nicht mal unsere Würste gegrillt, weil die unvermeidliche Grillhütte schlicht voll war.
Wir haben in Puumala am Saimaasee eine Nacht länger zugebracht, als geplant. Eigentlich wollten wir Freitag dort verschwinden. Aber für Samstag war Regen angesagt. Und zwar den ganzen Tag und heftig. Also mieteten wir am Freitag ein Kanu und beschlossen, erst Samstag zu fahren, halt im Regen. Im Ergebnis herrschten am Freitag 6 Bfd und wir gaben das Kanu nach 1,5 Std zurück, statt nach dem geplanten und bezahlten ganzen Tag. Am Samstag fuhren wir durch „heavy Rain“, so die skandinavische Wetterapp. Wir übernachteten vom Samstag auf den Sonntag auf einem Wanderparkplatz, den man über eine 7km lange Schotterpiste erreicht ( das Ächzen des Auto’s tut mir bei soetwas körperlich weh), von dem eine lächerliche 2,2 km Wanderung losging. Und dann regnete es auch am Sonntag. Also fuhren wir weiter zu einem karelischen Dorf. Hier fiel uns auf, das ALLE Türen Nummern hatten. Alles klar, es ist ein Feriendorf für den Winter, die Loipen sind gleich daneben. Aber wir konnten 12 km gut wandern und fuhren dann weiter in Richtun Suomussalmi. Hier gibt es das Kriegsmuseum und den Friedhof zum Winterkrieg. Ich schätze, das Museum sagt nur zu EINEM finnisch-russischen Krieg etwas aus. Denn es gab zwei. Da redet aber niemand gern drüber. Naschaumermal.
Sitzen im Hafen von Puumala. Die Stadt liegt am Saimaa-See. Es ist der größte Finnlands und der viertgrößte Europas. Echt schade ist, daß die Finnen alle Boot-Fahren können. Es gibt kein Hafenballett. Die legen alle völlig geräuschlos an- und wieder ab.
Es soll hier auch die Saimaa- Ringelrobbe geben. Aber das ist eine Legende. Wir haben auf 12 km Wanderung nicht eines der ca. 430 Exemplare zu Gesicht bekommen. Sie eine der wenigen existierenden Süßwasserrobben. Nach der letzten Eiszeit wurde eine Population am Saimaa-See eingeschlossen und paßte sich den Gegebenheiten an. Aber das ist eine urbane Legende.
Wir waren heute in Katko. Die Stadt hat einen riesigen Hafen und wurde von der Sowjetunion im 2. WK in Schutt und Asche gelegt. Darum sieht sie heute aus, wie die meisten anderen finnischen Städte. Hässlich. Aber sie hat ein Schifffahrtmuseum und beherbergt einen der ältesten Eisbrecher der Welt. Tarmo, so heißt der Eisbrecher, wurde 1907 in England gebaut und hatte ursprünglich eine Dampfmaschine. Richtig spannend war aber der Schwatz mit der Museumsmitarbeiterin auf dem Eisbrecher. Erzählt die doch echt, daß sie auch in Südfinnland im Jahr ca 4-5 Monate um die 15 Grad minus haben. Finnland ist ein geiles Land, aber das ist mir zu viel!
Funkerbude. Die Dinger sehen aus, wie die, die ich im Grundwehrdienst bedient habe 🙂OffiziersmesseKombüse mit Pumpe
Die Fähre legte nach einer ereignislosen Überfahrt pünktlich in Helsinki an.
Die beiden haben kurz zuvor versucht, die untergehende Sonne durch das mit ihren Händen geformte Herz zu fotografieren. War fürchtlerlich kitschig. Aber der Sonnenuntergang war geil.
Jetzt stehen wir auf einem Felsen vor den Toren des Fisherhauses des letzten russische Zaren in Langinkoski. Kein Quatsch! Weder das mit dem Felsen, noch das mit dem Zar, noch das mit dem Ortsnamen.
Ein zaristisches LesezimmerDas Haus haben ihm die Finnen, seine damaligen Untertanen, erbaut. Wahrscheinlich wird Frau Baerbock irgendwann erklären, daß Putin es wieder haben will und wir darum die Ukraine weiter unterstützen müssen.So sah es aus, als es ein Genesungszentrum für Kriegsversehrte des 1. WK war.Und so sieht ein zaristisches Scheißhaus aus. Wahrscheinlich wird Frau Baerbock erklären, daß Putin auch das zurück will.