Gehts noch?
Wir stehen inzwischen mit dem Wohnmobil in Teupitz. Von Storkow aus ging es mit einer Nacht Unterbrechung in Blossin nach Zeuthen zurück. Da kamen wir am Donnerstag an und wetterten mit Baumarktbesuch den Regen am Freitag ab. Es muß am Boot etwas getan werden, dafür besorgten wir das Material. Z.B. Lack und Silikon.
Zu einem Bootsurlaub gehört für mich aber Teupitz schlicht dazu. Mit dem Boot nach Teupitz müßten wir aber durch die Klappbrücke in Groß Köris durch – und die wird gerade neu gebaut. Ist also gesperrt. Daher wurde es das Wohnmobil, mit dem wir nach Teupitz fuhren. Hier gehört natürlich ein Besuch bei Ulli in der Linde dazu (heute gleich erledigt, denn Ulli hat Sonntag, Montag und Dienstag Ruhetag) und wir werden am Montag ein kleines Boot bei Hans dem Hafenmeister mieten. Dann machen wir den See mit einem hochmotorisierten Angelboot unsicher.
Und jetzt mal zu „Gehts noch?“. Auf dem Weg zu Ulli fanden wir im Wald neben dem Weg das hier:
Es kann doch wohl nicht sein, daß sich irgendein Spast die Maschine ins Auto läd, um sie im Wald abzuladen. Denn rein zufällig hat man soetwas nur extrem selten dabei. Und wenn doch, ist die Chance, es unbemerkt zu verlieren wohl vergleichbar mit einem zweier bei 3 aus 168 im Lotto. Das ist ein PoTA (Penner on Tour Award).
Der Purzelhase hat den Müll in der App „Müllweg!de“ gemeldet. Mal sehen, was passiert. Denn der ursprüngliche Plan, das Ding zu Fuß und händisch aus dem Wald zu schleppen war Quatsch.
Liebes Tagebuch
meine Lieblingsfrau monierte nach dem Beitrag „Nachtrag zu Blossin“, daß im Blog nichts mehr folgte. Sie hat recht, denn berichtenswertes gab es. Da waren zum Beispiel die 5 besoffenen alten Kerle, die auf dem Weg von Blossin nach Storkow vor uns ein 19-Tonnen-Stahlboot in Charter fuhren. Im Kanal im Zickzack (kein Scheiß!), Zwei Zusammenstöße wurden durch die Entgegenkommden verhindert, Sie knallten gegen Spundwände und Dalben (Pfähle) vor den Schleusen Kummersdorf und Storkow. Und als sich in der Schleuse der Schiifsführer vor ihnen beschwert, sie mögen nicht so dicht auffahren, da sein gelegter Mast, den sie zu beschädigen drohten, teuer sei, amüsierten sie sich ganz köstlich. Charterboot fahren ist zu billig! Vor der Schleuse Kummersdorf fiel einer der Herren ins Wasser. Es fiel den andern vier nicht auf. Auf mein Brüllen :“ Ihr habt einen verloren“ reagierte niemand. Auf PuHas :“Mann über Bord“ kam Bewegung in die Bekloppten.
Natürlich passierten zwischenduch auch andere Dinge. So waren wir von Blossin aus mit den Rädern unterwegs. Z.B. auf einem Ziegenhof. Das Spannendste hier war das Bier. Deutlich aufregender war hier schon das Dorffest in Görsdorf. Organisiert wurde es vom „Dorfclub Görsdorf“ und der „Freiwilligen Feuerwehr Görsdorf“. Da waren unglaublich viele Leute unterwegs. Und die Feuerwehr hat nicht nur einen Aufnahmestopp, sondern besteht auch aus 20 Frauen. Wieviele Männer es sind, weiß ich nicht und wollte ich auch Sabrina nicht fragen 😀. In Görsdorf gibt es auch die Acht-älteste Kirche Brandnburgs. Da es keine Aufzeichnungen gibt, diskutiert man, ob es eine Wehrkirche war. Man weiß es schlicht nicht. Schön ist sie in jedem Fall. Auch, weil im 16. JH Priester aus Rom kamen und Wandmalereien aufbrachten, welche erst Anfang des 20. JH wieder entdeckt wurden.
Jetzt liegen wir beim Ruderverein 1909 in Storkow. Heute umrundeten wir den Storkower und lieferten uns mit Petrus ein Stechen. Regnet oder Gewittert es, bevor wir das nächste Lokal erreichen – oder haben wir Pech? 3x hat Petrus gewonnen. Es waren 20 km.
Und Storkow hat inzwischen auf dem Marktplatz den Coctailmixer Tom, der von Donnerstag bis Sonntag versucht, Licht in die zunehmende Tristesse Storkow‘ s zu bringen. Ich fürchte, Storkow wird den Weg Teupitz’s gehen.
Nachtrag zu Blossin
Gerade fuhr hier ein Bungalowboot in den Hafen ein. Bungalowboote sind Boote,bei denen vom Prinzip eine Holzhütte auf zwei miteinander verbundene Pontons gestellt wird. Anschließend gibt es noch einen schwachbrüstigen Außenbordmotor dran und fertig ist das Bunbo. Diese Konstruktion fährt sich selbst fürLeute, die wissen, was sie tun beschissen. Leute, die so ein Ding chartern sind im Normalfall völlig überfordert. Heute fuhren 2mal welche vor mir her, die ZickZack fuhren, weil sie mit geradeaus schon überfordert waren. Lange Rede,kurzer Sinn – der Hafen Blossin hat die Einfahrt für Bungalowboote verboten (leider erst heute und es steht noch kein Schild da). Hintergrund der Entscheidung sind Beschädigungen im Hafen, welche durch Bunbo`s verursacht wurden. Als der Hafenmeister dem soeben eingafahrenen mitteilte, sie müßten den Hafen wieder verlassen und zwar jetzt, wurde die Besatzung fast unflätig. Ome.
Es sind zu viele Leute auf dem Wasser, die da nichts zu suchen haben.
Liebes Tagebuch
Wir haben seit 3 Tagen Urlaub, sind auf dem Wasser und ich habe Dir noch nichts anvertraut. Es gab schlicht nichts berichtenswertes.
Am Samstag wurde meine Großmutter Ursel 94 Jahre alt. Ursel wohnte bis zum letzten Jahr noch allein und vollbrachte die Mühsal des Lebens ohne Hilfe. Wenn sie alle Jubeljahre mal um Hilfe bat, war auch das schnell erledigt. Und wenn sie schon mal um Hilfe bat, dann nur, wenn sie das Problem objektiv nicht selbst lösen konnte. Nie, weil sie keine Lust hatte, sich um die Lösung selbst zu bemühen. Inzwischen lebt sie in einer Seniorenresidenz und dort wurde ordentlich gefeiert. Mit von der Partie war neben anderen ihr langjähriger Freund und Kollege Hellmut. Hellmut ist, glaube ich, noch älter als Ursel. Und jetzt kommen ganz viele Worte, die mit „S“ anfangen. Beide sind doch schon ziemlich senil, sie sind schwerhörig ( und zwar so richtig!) und das, was aus dieser Kombination folgt, ist in großen Teilen echt skuril. Wir mußten viel lachen, leider auf Kosten der beiden. Beide sind allein jeweils ziemlich hilflos und daher auf Hilfe angewiesen. Das bekommen sie spannenderweise mit. Und bedanken sich.
Am Sonntag holten wir das Boot aus der Werft. Dort lag es, weil das Antifouling erneuert werden mußte und ich auch die Borddurchbrüche erneuert haben wollte. Antifouling ist eine Substanz, die auf den Bootsrumpf auf die normale Farbe aufgetragen wird, um Algenbewuchs und Muschelanhaftungen zumindest für eine Zeit lang zu hemmen. Bordurchbrüche sind streng genommen Löcher im Rumpf, an welche Installtionen für z.B Abwasser angeschlossen werden. Dies Borddurchbrüche waren bei uns 45 Jahre alt (so alt ist das Boot nun einmal) und die Rohre waren mit der Bordwand verschweißt. Und da bildeten sich leicht Roststellen. Und sollte man im Winter trotz Eisfreianlage doch mal einen Eispropfen dort haben,ist es echt scheiße, wenn die Struktur genau an der Stelle ein Problem hat. Jetzt ist es mehr geschweißt, sondern geklebt und geschraubt. Ome. Mein Bootsbaumeister mußte schwören, daß das hält.
Anschließen lungerten wir noch 2 Tage im Hafen Zeuthen rum, der Purzelhase hatte einen betrieblichen Termin und wir brauchten eine eine stabile Internetverbindung.
Und jetzt sind wir in Blossin am Wolziger See. Hier werden wir auch vor Samstag nicht abhauen. Denn für den morgigen Donnerstag zu Freitag sind hier schwere Unwetter mit der Möglichkeit der Tornadobildung angekündigt. Da muß man nicht auf dem Wasser sein.
Irgendwann am Wochenende soll es nach Storkow gehen.
Krieg
Draussen
Gut gehen an Pfingsten
Mein Gott, kann es einem gut gehen. Der Purzelhase ist mit Dorit in Leipzig bei Depeche Mode. Daher bestieg ich heute Mittag allein das Wohnmobil und machte mich auf den Weg nach Buckow in der Märkischen Schweitz. Gleitzeit ist schon ziemlich genial. Jetzt stehe ich hier auf dem Wanderparkplatz kurz vor Buckow und höre (leider) ab und zu die Straße, den Wind, Vogelgezwitscher und keinen Tinitus. Letzterer hat mich noch heute vormittag und die Nacht wie üblich total genervt. Manchmal ist es so einfach.
Angekommen
Wir sind in Rostock, stehen hier auf einem Parkplatz und machen uns dann morgen auf den Weg nach Hause.
Der Purzelhase legt wert auf die Feststellung, daß er sich hervorragend geschlagen hätte. Nicht gekotzt, nicht mal schlecht geworden sei ihr.
Sie schlägt sich IMMER hervorragend!
Auf See
Geht los
Wir sind auf der Fähre. Es ist nicht die geplante, aber das macht nix. Der Purzelhase hat bereits eine Reisetablette eingeworfen, die zweite liegt bereit.
Warten
So, es kam, wie es kommen mußte. Unsere Fähre um 11 Uhr wurde storniert. Meine geliebte Lieblingsfrau buchte ruckzuck eine andere. Denn ich glaube nicht, daß der Katamaran am Nachmittag fährt. Der Wind nimmt zumindest gefühlt eher noch zu als ab. Jetzt zuckeln wir also 5 Stunden mit einer herkömmlichen RoRo-fähre durch die Gegend und PuHa bereitet sich auf das große 🤮 vor.
Wir können das Auto nicht einchecken.
Rückfahrt
So, wir stehen in Trelleborg. Und ich war nur selten so froh, wie heute, das Ziel erreicht zu haben. Es herrschen Windgeschwindigkeiten bis 80 km/h. Und das ist mit unserer rollenden Schrankwand absolut nicht lustig. Auch jetzt auf dem Stellplatz hier warte ich eigentlich darauf, daß uns der Wind irgendetwas vom Dach reißt. Bezüglich der morgigen Fähre sieht es derzeit noch gut aus.
Nix passiert und ein Knaller für die Rückreise
Wir umrunden immer noch den Vätternsee. Es gab nichts aufregendes, weder in Motola, noch in Karlsborg. Beides sind nette Städtchen, Karlsborg mit einer Festung, die nie wirklich in Betrib ging. Wie schreiben die Schweden doch sinngemäß? Wir haben eine Menge Geld ausgegeben und lange gebaut. Als die Festung fertg war, war sie kriegstechnisch schlicht nicht auf dem Stand der Erfordernisse. Aber wir haben eine Menge für den Bau anderer Festungen gelernt.
Darum hier nur ein paar Impressionen.
Und jetzt der Knaller: unsere Fährgesellschaft hat für morgen ( Freitag) alle Passagen wegen Wetter abgesagt. Am Samstag wird laut Wtterbericht das gleiche Wetter 😳. Naschaumermal.
Der Vättern
Der Vättern ist mit 1886 km² der zweitgrößte See Schwedens und der elftgrößte Europas. Und an dessen Ufern stehen wir. Gestern waren wir in Vadstena. Das ist ein wunderschöner, geradezu verspielter Ort mit dem besterhaltensten Renaissanceschloss Schwedens. Obwohl es durchaus auch eine Festung ist, Es wurde von 1545 – 1620 im Auftrag des Königs Gustav Vasa erbaut und diente ursprünglich der Abwehr der Dänen. Der König ist übrigens der gleiche, der ein Schiff bauen lies, daß im Hafen von Stockholm bei der Junfernfahrt sank. Die Vasa.
Heute ging es weiter nach Motala. Aber dazu morgen mehr.
Der 70ste
Wir nähern uns dem eigentlichen Ziel der Reise
Nachdem wir gestern Schnee, Hagel, Regen und Gewitter hatten, entschädigte uns der Tag heute mit viel Sonne. Wir stehen auf einem Campinglatz in Vetlanda. Von hier aus sind es noch ungefähr 100 km bis Hestra. Und in Hestra wohnt mein Neffe Willi und feiert am Sonntag seinen 70sten Geburtstag 😂😂. Darum haben wir die ursprünglichen Urlaubspläne über den Haufen geschmissen und sind hier in Schweden. Denn hier ist eigentlich noch nichts los. Ich habe auch erst ein einziges weiteres deutsches Kennzeichen gesehen.
Aber heute wurde noch einmal gewandert, es wurden 12,3 km.
Der Süden ist irgendwie unspektakulär
Den gestrigen Dienstag haben wir in Orrefors verbracht. Der Ort ist fast langweilig, es gab nur 2 spektakuläre Dinge:
Die obligatorische Wanderung führte durch schöne Wälder und an schöne Seen. Aber überall istvStraßenlärm zu hören. Und zwar nicht zu knapp. Der Süden ist derartig dicht besiedelt, daß die Magie der spektakulären Einsamkeit nicht aufkommen kann.
Jetzt stehen wir in Kalmar am Hafen. Kalmar selbst ist eine Stadt mit 2 Sehenswürdigkeiten. Einem Schloß und einer Domkirche. Letztgenannte sahen wir uns an, auf das Schloss verzichteten wir. Ansonstenhat die Stadt noch ein paar alte Holzhäuser zu bieten, den Rest kann man getrost vergessen.
Allemannsret
Es gibt in Schweden (wie auch in allen anderen skandinavischen Ländern) ein uraltes, ungeschriebenes Gesetz. Das Jedermannsrecht, oder halt Allemannsret (muß das eigentlich gegendert werden?). Dieses besagt im weitesten Sinne, das jeder die Natur nutzen kann, wie immer es ihm beliebt, solange er der Natur nicht schadet. Die Natur ist für alle da! Privatbesitz ist ausgenommen. Das heißt, man kann mit seinem Wohnmobil überall stehen bleiben. Allerdings finden wir hier in Südschweden unglaublich viele Verbotsschilder, die nur schwerlich dahingehend interprettieren kann, daß eine Übernachtung erlaubt ist. Ich bin sicher, zu verdanken haben wir das Womofahrern, die gleich neben den Parkplatz scheißen, die ihre Chemietoilette gleich daneben entsorgen und ihren gesammelten Müll in die recht kleinen Papierkörbe der Wanderparkplätze schmeißen oder daneben legen, weil das Teil voll ist. Ich könnte kotzen! Und die Schweden geben sich echt alle Mühe, es uns Womofahren unmöglich zu machen, uns daneben zu benehmen. Und dennoch schaffen es einige.
Wofür niemand (vielleicht Herr Kachelmann) etwas kann, ist, daß wir gestern nach dieser Runde klatschnass waren.
Nach ca. 5 km beschlossen wir, den Heimweg anzutreten. Es waren dann aber immer noch 4km bis zu unserem Zuhause, dem Womo.
Anschließend fuhren wir nach Växjö und stehen auf dem hiesigen Campingplatz. Denn ein Parkplatz ohne Verbotsschilder (s.o.) war nicht zu finden. Die Runde heute waren ca. 15km und wir sind mause.